Physiotherapie in der Zahnmedizin
Wann ist die Physiotherapie im Rahmen einer Zahnbehandlung sinnvoll?
Es gibt Krankheitsbilder die mit der Hilfe von physikalischer Therapie, der so genannten Physiotherapie, verbessert werden können. Bestimmt ist Ihnen die Physiotherapie aus anderen Bereichen bekannt.
Dies gilt auch für Beschwerden, die im Zusammenhang mit einer Zahnarztbehandlung oder im Mund- und Rachenraum auftreten. Bei Zähneknirschen, Kiefergelenkserkrankungen, kaumuskuläre Verspannungen, oder auch in Zusammenhang mit chronischen Kopfschmerzen, Kopf-Hals-Schulter-Beschwerden oder Körperfehlstellungen hat sich die Zusammenarbeit mit spezialisierten Physiotherapeuten bewährt. Durch eine rechtzeitige gemeinsame Behandlung kann der Eintritt chronischer Erkrankungen am Kiefergelenk verzögert werden oder präventiv sogar gänzlich vermieden werden.
Wir arbeiten als Zahnarztpraxis seit 2007 mit dem spezialisierten Physiotherapeuten Herrn Lyttek und seinem Team zusammen. Diese umfassende Zusammenarbeit von Physiotherapie und Zahnmedizin ermöglicht uns eine langfristige Stabilität der Behandlungsergebnisse sowie eine Feineinstellung von Funktion und Koordination der Kaumuskulatur und des Kiefergelenks.
Nach einem ausführlichen Befund setzen wir Ihre Behandlung dem Ergebnis entsprechend an. Die manuelle Therapie ist eine zusätzliche Qualifikation und als solche verordnungsfähig.
Was soll die Physiotherapie beim Zahnarzt kosten?
Im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung ist es uns derzeit noch möglich wiederkehrende Einheiten zur bspw. manuellen Therapie zu verschreiben. Hierbei wird jeweils eine Rezeptgebühr ausgelöst, die Sie als Eigenanteil zu tragen haben. Sollten Sie privat versichert sein werden die Behandlungen beim Physiotherapeuten i.d.R. vollständig übernommen. Die Therapiedauer ergibt sich aus Ihrem individuellen Bedarf und dem Erkrankungsbild. Sie liegt im Schnitt zwischen 6 Monaten und 1 Jahr. Lassen Sie uns gemeinsam besprechen, ob auch Sie diese Leistungen in Anspruch nehmen sollten.
In welchen Fällen kann man Physiotherapie beim Zahnarzt anwenden?
Das Anwendungsgebiet der Physiotherapie ist vielfältig. Unterstützend kann diese Behandlungsmethode Ihnen beispielsweise helfen bei:
- Kiefergelenksbeschwerden
- Zähneknirschen (Fachbegriff: Bruxismus)
- Schwellungen und Entzündungen im Mundinnenraum nach operativen Eingriffen
- Bei einer Behandlung mit dem DIR® System
- Zahnschmerzen
- Taubheitsgefühl im Mund
- Kauschwierigkeiten
- Knacken oder Reibegeräusche des Kiefergelenkes
- Nacken-, Kopf- und Gesichtsschmerzen, Ohrenschmerzen, Halsschmerzen, Rückenschmerzen oder Schulterschmerzen nach Zahnbehandlungen, wie Zahnersatz oder Einsetzen neuer Kronen, die eine lange Mundöffnung erfordert haben
Gehören Sie zu den Menschen, die nicht merken, wenn sie im Schlaf mit den Zähnen knirschen?
Zähneknirschen erkennt man an Verschleisserscheinungen an den Zähnen und an dem morgendlichen Gefühl, Muskelkater im Kieferbereich zu haben. Experten gehen davon aus, dass bei starkem Zähneknirschen die acht- bis zehnfache Kraft ausgeübt wird, die normalerweise erforderlich ist, um Nahrung zu zerkleinern.
Die Behandlung beginnt bereits damit, dass Sie sich als Betroffene/r Ihrer Kieferbewegungen bewusst werden und lernen diese zu kontrollieren. Mithilfe der sogenannten Biofeedback-Methode können Sie am Bildschirm beobachten, wie stark Sie ihre Muskeln beanspruchen. Diese optische Hilfe erleichtert es, eine entspannte Haltung einzuüben und dass Sie sich das Gefühl merken, das dabei entsteht. Zusätzlich können physiotherapeutische Übungen angewandt werden und eine Zahnschiene hilft zusätzlich, Ihre Zähne zu schützen.
Wie muss ich mir die Physiotherapie beim Zahnarzt vorstellen?
Die physiotherapeutische Behandlung erfolgt durch verschiedene Techniken der Manuellen Therapie. Bei Kiefergelenksbeschwerden beispielsweise wird mit speziellen manuellen Griffen im Mundinnenraum und von aussen am Kiefer behandelt.
Die Kiefergelenktherapie ist eine spezielle Behandlungstechnik für Patienten, die durch Zähneknirschen und -pressen Einschränkungen im Kiefergelenk entwickelt haben. Dadurch können Schäden an den Zähnen verhindert, oder das Zähneknirschen deutlich gesenkt werden. Auch eine Fehlstatik der Wirbelsäule und/oder Füsse können zu Problemen im Kieferbereich führen. Meist wird bei der Behandlung mit einer Lockerung der Halswirbelsäule begonnen, da über die Muskelketten der Halswirbelsäule der Kieferbereich reflektorisch beeinflusst wird. Anschliessend wird das Kiefergelenk erst von aussen, dann von innen behandelt. Die Behandlung erfolgt unter Einhaltung hygienischer Standards. Durch gezielte Griffe an der Muskulatur, Dehnungen an Bändern und am Kiefergelenk werden spezielle Reize in das Gewebe ausgeübt. Durch diese Lockerung wird eine Verbesserung der Beweglichkeit im Kiefergelenk erreicht. Zum Beispiel erleichtert dies die Mundöffnung und vermindert den Würgereiz.
Erfolgt eine Kiefergelenksvermessung mit dem patentierten DIR® System, bietet sich eine behandlungsbegleitende Physiotherapie zur Erzielung eines optimalen Ergebnisses an.
Physiotherapie nach operativen Eingriffen im Mundraum
Schwellungen und Entzündungen im Mundinnenraum nach operativen Eingriffen an Weisheitszähnen, nach Implantaten oder Wurzelbehandlungen können mit Hilfe der manuellen Lymphdrainage gelindert werden. Auf diese Weise wird der Abtransport der Flüssigkeitsansammlungen durch entzündliche Prozesse durch das Lymphgefässsystem erleichtert.
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Lex Medicorum – Fachanwaltskanzlei für Medizinrecht
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